Mediation - Konflikte außergerichtlich lösen
Mediation zur Streitbeilegung und als Alternative zum teuren Gerichtsverfahren gewinnt in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Ob Konflikte mit Kunden, Ärger mit dem Arbeitgeber oder Streitigkeiten ums Familienerbe - für jeden Bereich gibt es
spezialisierte Mediatoren, die Ihnen weiterhelfen können.
Diese Fachleute kommen aus unterschiedlichen Branchen und haben eine Zusatzqualifikation zum Mediator erworben.
Vorteile der Mediation
Der Vorteil von Konfliktlösung durch Mediation liegt darin, dass Sie Ihre Beziehungen zur Konfliktpartei nicht aufs Spiel setzen.
Bei der Mediation geht es darum, eine Lösung zu finden, bei der die Interessen beider Parteien gewahrt werden. Der Mediator agiert als neutraler Streitschlichter und bezieht keine Stellung. Auf diese Weise können Streitigkeiten beigelegt werden ohne das Verhältnis zu Kunden, Kollegen, Freunden oder Familienmitgliedern zu belasten.
Anders sieht das bei Gerichtsverhandlungen aus. Schnell werden dort Anschuldigungen ausgesprochen, die sich negativ auf die Beziehung zwischen Angeklagten und Kläger auswirken. Ein weiterer Pluspunkt der Mediation ist der Kostenfaktor. Da der Mediator sein Honorar nach der Anzahl der für die Konfliktlösung aufgewandten Zeit abrechnet, liegt er weit unter den oft horrenden Gerichtskosten. Hinzu kommt, dass
viele Rechtsschutzversicherungen mittlerweile die Kosten für eine Mediation ganz oder teilweise übernehmen.
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Wie läuft eine Mediation ab?
Eine Mediation kann - je nach Mediator - unterschiedlich ablaufen. Über die Jahre haben sich jedoch
fünf Phasen etabliert, die bei jedem Mediationsprozess zu finden sind. An erster Stelle steht die Information über das Mediationsverfahren an sich sowie die Erläuterung der Rolle des Mediators. Abschließend wird eine Mediationsvereinbarung beschlossen, die das weitere Vorgehen festlegt.
Im nächsten Schritt werden die Konfliktursachen und Standpunkte der Streitparteien zusammengetragen und vom Mediator für die Streitlösung strukturiert dargestellt. Die dritte Phase startet mit der Problembearbeitung.
Jede Partei bekommt die Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge zu schildern. Es werden Rahmenbedingungen für Lösungsansätze festgelegt, die die Ziele und Interessen aller Parteien widerspiegeln. Die Mediation geht nun in die vierte Phase. Hier sammelt der Mediator ohne jede Bewertung alle Lösungsoptionen und Ideen für die Beilegung des Konflikts.
Im Anschluss wird die Umsetzbarkeit dieser geprüft. Die für beide Streitparteien geeignetste Lösung wird in der letzten Phase der Mediation in einer Abschlussvereinbarung festgehalten. In der Regel enthält diese auch eine konkrete Handlungsanweisung des weiteren Vorgehens sowie Fristen und Handlungsempfehlungen für eventuelle zukünftige Konflikte.
Die Abschlussvereinbarung wird von allen Parteien unterzeichnet und ist rechtlich bindend.
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Bereiche und Formen der Mediation
Wie genau die Mediation abläuft, ist auch von der Situation der streitenden Parteien abhängig. So gibt es neben dem oben beschriebenen Modell auch die sogenannte Shuttle-Mediation (in Deutschland auch unter Pendel-Mediation bekannt). Hier treffen sich die beiden Parteien nicht direkt, stattdessen spricht der Mediator in Einzelsitzungen mit den Streitparteien. Er „pendelt“ quasi zwischen den Konfliktparteien. Diese Mediationsform
kann auch telefonisch stattfinden.
In Deutschland wird seit etwa zwanzig Jahren Mediation praktiziert. Zu Beginn wurden hauptsächlich Scheidungs- und Trennungskonflikte durch Mediation gelöst. Mittlerweile findet sich für nahezu jeden Bereich ein passender Mediator:
Ob Familienmediation, Schulmediation, Wirtschaftsmediation oder Mediation im öffentlichen Bereich - diese Form der Konfliktlösung ist eine ernstzunehmende Alternative zu Gerichtsverfahren geworden!